1919. Bürgerkriegsereignisse im Ural und in Sibirien

Nach dem gescheiterten Versuch General Denikins und Admiral Kolčaks, im Sommer und Herbst 1919 ihre Truppen zu vereinigen, um anschließend auf Moskau vorzurücken, gelang es der Roten Armee, die Weißen Truppen bei Kazan zurückzuschlagen.
In der Nacht vom 16. auf den 17. Juli 1918 war der ehemalige Nikolaj II. samt seiner Familie mit Billigung Lenins in Jekaterinburg erschossen worden.
Eine Vereinigung beider Weißen Armeen hatte nunmehr nur noch Aussicht auf Erfolg, wenn es Kolčak vermocht hätte, an die südliche Wolga und nach Zarizyn, dem späteren Stalingrad, zu marschieren, wo sich noch Divisionen Denikins aufhielten. Doch im Laufe des Oktobers 1919 drang die Rote Armee unter Michail Frunze bis in den Ural vor und verwarf damit die letzten Chancen auf einen militärischen Sieg der Weißen, in deren Reihen zunehmend Uneinigkeit und Unstimmigkeiten auftraten.
Im November 1919 mußten sie das westsibirische Omsk aufgeben und sich entlang der Transibirischen Eisenbahn weiter nach Osten zurückziehen. Als Kolčak schließlich in Irkutsk eintraf, brach dort ein Aufstand in der nichtbolschewistischen Volksarmee aus, die aber inoffiziell mit den Sowjets paktierte. Admiral Kolčak wurde verhaftet und im Februar 1920 erschossen. Zwei Wochen später zog die Rote Armee in Irkutsk ein.