1898. Kurze Vorgeschichte der Russischen Sozialdemokratie

Die Kommunistische Partei Rußlands ging aus dem bolschewistischen Flügel der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Rußlands hervor. Gegründet wurde die Partei im Jahr 1898, ihre Ursprünge lassen sich jedoch bis ins Jahr 1883 zurückverfolgen, als sich in Genf unter der Führung von Georgij Plechanov die russische Exilgruppe „Befreiung der Arbeit“ gebildet hatte.
Auf dem Londoner Parteitag 1903 beharrte Lenin, im Gegensatz zu Plechanov und anderen führenden Sozialdemokraten (Julij Martov, Lev Trockij) auf seiner radikalen Position, mit der er ein zentralistisches Modell der Partei forderte, um damit ihre Kampfkraft gegenüber anderen demokratischen Parteien zu stärken. Angehörige anderer Parteiuntergliederungen wie der 'Jüdische Bund' verließen daraufhin den Kongreß, was den Anhängern Lenins letztlich eine knappe Mehrheit brachte ("Bolschewiki", Mehrheitsfraktion). Die Flügel der Bolschewiki und Menschewiki standen sich künftig politisch unversöhnlich gegenüber, bis nach der Oktoberrevolution die Menschewiki durch die Partei Lenins verboten wurden.
Die endgültige Spaltung der Russischen Sozialdemokratie erfolgte im Jahr 1912. Nach der Februarrevolution 1917 gewannen die Bolschewiki durch ihre Friedenslosungen in der kriegsmüden Bevölkerung Rußlands und durch Unterwanderung der Sowjets zunehmend an Einfluß, der ihnen letztlich die Chance zur Durchführung des Oktoberumsturzes eröffnete. Im März 1918 wurde der Name der Partei in "Kommunistische Partei Rußlands" mit dem Zusatz 'B' für 'Bolschewiki' geändert.