1914. Rußland im Ersten Weltkrieg

Zu Beginn des Ersten Krieges hatte Rußland einige militärische Erfolge zu verzeichnen. Die folgenden schweren Niederlagen, wie z.B. in der Schlacht von Tannenberg (1914), und die daraus resultierenden hohen Menschenverluste demoralisierten das russische Hinterland und stärkten die innenpolitische Opposition.
Im Kriegsverlauf wurde die Desorganisation und die fehlende materielle Ausstattung der russischen Armee immer deutlicher, die Versorgung des Landes mit Industrieerzeugnissen gestaltete sich immer hoffnungsloser. Große Teile des Landes befanden sich in der Hand des militärischen Gegners, Transportwege waren zerstört, die Ernteerträge nahmen rapide ab, die Preise stiegen inflationär. Hinzu kam die wachsende Politikverdrossenheit des Zaren, der sich dem Verlauf der Kriegsereignisse gegenüber hilflos gezeigt hatte.
In der russischen Plakatkunst nahm das Kriegsthema seit 1914 breiten Raum ein. Mit Plakaten wurde zu Sammlungen und Spendenaktion für die Front aufgerufen, Plakate forderten, wie auch in anderen Ländern Westeuropas, zur Zeichnung von Kriegsanleihen auf, um die militärischen Anstrengungen der russischen Regierung finanziell zu unterstützen.
Der Krieg und die wirtschaftlich desolate Lage des Landes lösten 1917 am 12. Jahrestag der Revolution 1905 neue Streiks in Petrograder Fabriken aus, die letztendlich zur Abdankung des Zaren führen sollten.