Zvorykin Boris Vasil'evič
Der Rote Pflüger. Durch das wilde Feld, durch die Trümmer des bösen Schmarotzertums und des Kapitals pflügen wir unser Äckerchen auf, damit wir eine gute Ernte des Glücks für das ganze arbeitende Volk einholen!
1920

Moskau
1920
53 * 71 cm
[o. A.] Ex.
Farblithographie
Vollständiger Titel: Der Rote Pflüger. Durch das wilde Feld, durch die Trümmer des bösen Schmarotzertums und des Kapitals pflügen wir unser Äckerchen auf, damit wir eine gute Ernte des Glücks für das ganze arbeitende Volk einholen!
Der 'Rote Pflüger' steht als Metapher für den Bauern der 20er Jahre; in ihm sind unschwer bildliche historische Vorlagen (folkloristische Riesen und Recken, Heldenfiguren der Volksbylinen und -märchen) auszumachen, die stets die 'bösen Kräfte' besiegen. Auch der Plakattext, der die historische Mission des neuen Helden bei der Umgestaltung der Gesellschaft benennt, ist im Geist und stilistischen Duktus der Volksbylinen geschrieben.
Der Begriff 'dikoe pole' ('wildes Feld') bezeichnet einen territorialen Bereich, in den die Bauern während der vergangenen Jahrhunderte flüchteten, wenn sie sich der Leibeigenschaft und Herrschaft der Gutsbesitzer entziehen wollten. In der Regel waren dies die nordrussischen Waldgebiete, in die sich die Bauern zurückzogen.
Das Plakat repetiert das Titelblatt der landwirtschaftlichen Zeitschrift "Krasnyj pachar'" [Roter Pflüger] aus dem Jahre 1920.