1943. Die Wende im Zweiten Weltkrieg (Stalingrad)

Im September 1942 bereitete der sowjetische Generalstab (A. M. Vasilevskij, G. K. Žukov) einen Angriff auf Stalingrad vor, wo die 6. Armee unter Generalfeldmarschall Paulus und die Panzerarmee General Hoths in blutigen Straßenschlachten steckengeblieben waren.
Diese Operation bestand aus zwei Phasen: In der ersten Phase wurden die Verteidigungslinien des Gegners durchbrochen und die feindlichen Truppen eingekesselt, in der zweiten Phase die eingekesselten Truppenverbände schrittweise vernichtet, nachdem diese das Kapitulationsultimatum hatten verstreichen lassen.In Folge des am 19. November 1942 begonnenen Gegensangriffs schlossen sich so die vorderen Verbände der Süd-Westlichen und der Stalingrader Front innerhalb von nur fünf Tagen zusammen, wodurch mehr als 330.000 deutsche Soldaten und Offiziere in einen Kessel gerieten. Am 10. Januar 1943 begannen die sowjetischen Truppen, die im Stalingrader Gebiet festgesetzten deutschen Kontingente aufzureiben, am 2. Februar begaben sich die deutschen Resttruppen in sowjetische Gefangenschaft.
Bei seinen Vorbereitungen zum Sommerfeldzug des Jahres 1943 konzentrierte sich das deutsche Oberkommando auf den "Kursker Bogen", einen Vorsprung der Frontlinie gen Westen, der von sowjetischen Truppen des Zentralen Frontabschnitts und der Voronežer Front gehalten wurde. Hier plante Hitler seine Revanche für die Verluste bei Stalingrad. Allerdings wurde die sowjetische Führung aus Geheimdienstkreisen rechtzeitig über den geplanten Angriff informiert und konnte entsprechende Verteidigungsmaßnahmen bzw. Gegenschläge vorbereiten.
Als die Wehrmacht dann am 5. Juli 1943 ihren Angriff auf den Kursker Bogen in Gang setzte, konnte die Rote Armee diesen nicht nur abwehren, sondern bereits nach sieben Tagen zum strategischen Gegenangriff auf einer Frontlänge von ca. 2.000 Kilometern übergehen.
Die sowjetischen Siege bei Stalingrad und am Kursker Bogen führten für das deutsche militärische Potential zu einem enormen kräftemäßigen Einbruch und provozierten damit praktisch die Wende im Zweiten Weltkrieg. Die Verluste der Deutschen und ihrer Verbündeten beliefen sich auf 2 Mio. Menschen. Nunmehr war die strategische Initiative auf die sowjetische Armee übergegangen, die entscheidende Wende im Zweiten Weltkrieg war erreicht.