1919. Die Belagerung Petrograds

Die Einnahme des Baltikums durch die Rote Armee scheiterte im Sommer 1919 am Widerstand einheimischer und deutscher Freiwilligenkorps. Russische Freiwilligenverbände, die noch auf baltischem Boden standen, und Reste der alten Nord-West-Armee des Zaren setzten unter General Judenič den flüchtenden Revolutionstruppen nach und drangen bis an den Stadtrand Petrograds.
General Judenič hoffte auf das Eingreifen der britischen Flotte, die vor Kronstadt, der Festung vor Petrograd im Finnischen Meerbusen, lag. Kriegsminister Lev Trockij gelang es unterdes, die Bevölkerung Petrograds zum bedingungslosen Widerstand zu mobilisieren. Überall in Petrograd wurde Verteidigungsanlagen errichtet. Auch mit Plakaten, wie den nebenstehend gezeigten, wurde zur Verteidigung der Stadt aufgerufen. Die Dramatik der militärischen Situation zeigte sich auch darin, daß z.B. das gezeigte Plakat von A. Apsit "Mit der Brust Petrograd schützen" in nur einer Nacht entworfen und gedruckt wurde. Das gleiche gilt für das Plakat von N. Kočergin.
Am 21. Oktober 1919 griff die Rote Armee die Stellungen der Weißen Truppen an, die aufgrund von Unstimmigkeiten und fehlender Disziplin überrannt wurden. Die erhoffte Unterstützung durch die britische Flotte blieb aus. Der Angriff auf Petrograd konnte damit beendet werden.