1918. Die Intervention der Entente

Schon im Winter 1917/18 hatte sich im Süden des Landes aus Teilen des alten Heeres und aus Freiwilligenverbänden eine sogenannte "Weiße Armee" gebildet, die unter der Führung der Generäle Kornilov und Alekseev stand. Sie nahm Kontakt zu den Donkosaken unter ihrem Hetman Kaledin auf. Im Frühjahr 1918 übernahm General Denikin nach dem Tod Kornilovs die Führung der Weißen Armee.
Denikin setzte sich verstärkt für eine Unterstützung von Seiten der Westallierten ein. Bereits im März 1918 waren britische Truppen in Murmansk und Archangelsk gelandet, im April hatten die Japaner mit Unterstützung der Briten, ihre Landungstruppen in Vladivostok verstärkt. Ziel war zunächst die Einrichtung und Sicherung von Vorratslagern, die dort für die russische Front angelegt worden waren. Doch noch im Frühjahr und Sommer 1918 sollte sich daraus eine Intervention in die militärischen Angelegenheiten Sowjetrußlands entwickeln, an der sich auch Frankreich und die USA beteiligten. Die Photographie zeigt ein brennendes Öllager der Amerikaner in Archangelsk.
Auf dem Höhepunkt der Intervention befanden sich Soldaten aus 14 ausländischen Staaten auf dem russischem Territorium. Sie beteiligten sich jedoch nur selten direkt an Kampfhandlungen und konzentrierten sich vor allem auf Versorgung und Nachschub für die weißen Truppenverbände. Unter Verletzung der Vereinbarungen von Brest-Litovsk rückten seit April 1918 deutsche Truppen weiter vor und nahmen schließlich Kiew ein.
Während der letzten Phase des Bürgerkriegs rückten polnische Truppen ab März 1920 unter Marschall Pilzudski in das Land ein und stießen in raschem Tempo ebenfalls bis Kiew vor. Im Zuge der Anfang Mai 1920 einsetzenden sowjetischen Gegenoffensive wurden die polnischen Truppen jedoch bis vor Warschau zurückgedrängt. Nach der endgültigen Niederlage der polnischen Truppen und dem am 12. Oktober 1920 geschlossenen polnisch-russischen Waffenstillstandsvertrag, zogen sich die Westmächte zurück. Der Widerstand der Weißen Bewegung kam zum Erliegen.